konjunkturneutraler Haushalt
- konjunkturneutraler Haushalt
Budgetkonzept des ⇡ Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR), erstmals in seinem Jahresgutachten 1967/1968 entwickelt und angewendet, im Jahresgutachten 1994/1995 mit einem größeren Gewicht zu Gunsten der Messung des strukturellen Defizits und des ⇡ konjunkturellen Impulses weiterentwickelt.
- Ein Haushaltsvolumen ist nach diesem Konzept dann konjunkturneutral, wenn es für sich genommen unmittelbar keine Abweichungen der Auslastung des ⇡ Produktionspotenzials von dem bewirkt, was mittelfristig als normal angesehen wird.
- Aus der Konstruktion des k.H. resultierende Regeln: (1) Konjunkturneutral sind die ⇡ öffentlichen Ausgaben dann, wenn sie, auf ein Basisjahr bezogen, proportional zum Produktionspotenzial zu- oder abnehmen. Als Basisjahr wird der Zeitraum angenommen, in dem die öffentlichen Ausgaben eine den allokativen und distributiven Zielinhalten gemäße Quote aufweisen.
- (2) Konjunkturneutral sind Steuereinnahmen, die den gleichen prozentualen Zuwachs wie das ⇡ Volkseinkommen aufweisen (⇡ Aufkommenselastizität gleich Eins).
- (3) Konjunkturneutral ist die öffentliche Verschuldung (⇡ öffentliche Kreditaufnahme), insoweit ihre Zuwachsrate der des Produktionspotenzials entspricht.
- Vgl. auch ⇡ konjunkturgerechter Haushalt.
Lexikon der Economics.
2013.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
konjunkturneutraler Haushalt — konjunkturneutraler Haushalt, ein vom Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Abkürzung SVR) entworfenes, seit 1967 in den Jahresgutachten verwendetes Budgetkonzept zur Erfassung von Richtung und Ausmaß der… … Universal-Lexikon
Konjunkturpolitik — Unter Konjunkturpolitik versteht man wirtschaftspolitische Maßnahmen, die darauf zielen, Konjunkturschwankungen in Grenzen zu halten und ein möglichst gleichmäßiges Wirtschaftswachstum zu erreichen[1]. Die Ziele der Konjunkturpolitik sind in… … Deutsch Wikipedia
Konjunkturpaket — Unter Konjunkturpolitik versteht man wirtschaftspolitische Maßnahmen, die darauf zielen, Konjunkturschwankungen in Grenzen zu halten und ein möglichst gleichmäßiges Wirtschaftswachstum zu erreichen.[1] Inhaltsverzeichnis 1 Grundsätzliche… … Deutsch Wikipedia
Konjunkturprogramm — Unter Konjunkturpolitik versteht man wirtschaftspolitische Maßnahmen, die darauf zielen, Konjunkturschwankungen in Grenzen zu halten und ein möglichst gleichmäßiges Wirtschaftswachstum zu erreichen.[1] Inhaltsverzeichnis 1 Grundsätzliche… … Deutsch Wikipedia
Finanzierungssaldo — Finanzierungssaldo, 1) Finanzwissenschaft: im Haushaltsplan und in der Haushaltsrechnung der öffentlichen Verbände die Differenz zwischen den Einnahmen (ohne Einnahmen aus Krediten am Kreditmarkt, Entnahmen aus Rücklagen, Einnahmen aus… … Universal-Lexikon
Budgetkonzepte — Konzepte, die dazu dienen, einen Maßstab für eine zyklusunabhängige Haushaltspolitik aufzuzeigen, zumindest die ⇡ konjunkturellen Impulse unterschiedlicher ⇡ Budgets systematisch zu erfassen. Einzelkonzepte: ⇡ Finanzierungssaldo, ⇡ High… … Lexikon der Economics
Defizit — Mangel; Abwesenheit; Absenz; Fehlen; Manko; Schaden; Schwäche; Insuffizienz (fachsprachlich); Macke (umgangssprachlich); Unzulänglichkei … Universal-Lexikon
Budgetkonzepte — [by dʒe ], methodische Instrumente der Finanzwissenschaft zur Messung und Beurteilung der konjunkturellen (»Stabilisierungs« )Wirkungen (geplanter oder tatsächlicher) öffentlicher Ausgaben und Einnahmen. Wichtige Budgetkonzepte sind:… … Universal-Lexikon
konjunktureller Impuls — konjunkturẹller Impụls, konjunkturneutraler Haushalt … Universal-Lexikon
Potenzialorientierung — Potenzial|ori|entierung, Bezeichnung für die Abkehr der Wirtschaftspolitik von der Orientierung an der kurzfristigen Entwicklung des Sozialprodukts zugunsten einer mittelfristigen Ausrichtung am gesamtwirtschaftlichen Produktionspotenzial, das… … Universal-Lexikon